(Quelle: Tagesspiegel, 20.02.17)

Der leitende Direktor der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin (TU) sorgt sich um die Gewährleistung der Versorgung mit Literatur und Datenbanken für Studierende und Wissenschaftler.

Lange schon reicht der Etat nicht mehr aus. Gedruckte Bücher schaffen es nur noch selten auf den Bestellzettel. Das hat nicht nur damit zu tun, dass die TU ihren Schwerpunkt bei Neuanschaffungen seit Jahren auf elektronische Publikationen legt. Schuld an den Budgetproblemen sind vor allem die Fachjournale, die die TU wie jede andere Universität über ein Subskriptionsmodell bestellen muss. Ein Großteil stammt aus drei Verlagshäusern: Elsevier, Springer Nature und Wiley. Viele dieser Journale werden Jahr um Jahr teurer. „Das Problem ist, dass die Verlage die Universitäten erpressen, um ihre exorbitanten Preissteigerungen durchzusetzen“.

TU-Präsident Christian Thomsen  erwägt, den Vertrag mit Elsevier zu Ende 2017 zu kündigen. Mittlerweile würden die Ausgaben für die drei Verlage bereits rund 60 Prozent des Erwerbsbudgets der Bibliotheken binden.

Der Druck aus Berlin kommt nicht zufällig just zu diesem Zeitpunkt. Bisher verhandelte in Deutschland mehr oder weniger jede Forschungsinstitution separat mit den Großverlagen. Das sollte sich 2016 ändern. Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, vertreten durch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), wollte bundesweit gültige Lizenzen aushandeln – also einen Rahmenvertrag für alle. Die Verhandlungen übernahm eine eigens gegründete Gruppe mit dem schönen Namen „Project Deal“. Dahinter stehen rund 600 deutsche Forschungseinrichtungen. 60 davon wollen die Lizenz sofort für sich in Anspruch nehmen. Die weiteren 540 Institutionen haben ebenfalls Interesse, den „Deal“-Vertrag, wenn er zustande kommt, zu übernehmen. Seit Sommer wurde verhandelt, bisher ohne Einigung.

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