(nach idw)

Gesellschaftliche Debatten über den Umgang mit der kolonialen Vergangenheit gewinnen zunehmend an Dringlichkeit. Neben Diskussionen über die Rückgabe von Museumsobjekten berühren sie öffentliche Erinnerungsräume, wie Initiativen zur Umbenennung von Institutionen oder Straßen zeigen. Vor diesem Hintergrund reflektieren Bibliotheken zunehmend ihre Verflechtungen mit der Geschichte des Kolonialismus und der europäischen Expansion des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Fragen zum historischen Sammlungsaufbau, Praktiken der Organisation und Klassifikation von Wissen und dessen Vermittlung stehen dabei im Zentrum. Im Rahmen dieser Debatten wirbt das Projekt IN_CONTEXT: Colonial Histories and Digital Collections Mittel für die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen aus kolonialen Kontexten und für den Aufbau eines vernetzten Forschungsportals zur Geschichte des Kolonialismus ein. Das Forschungsportal soll mittelfristig als eine zentrale Plattform zur Erforschung historischer Quellen dienen, indem es Bestände aus kolonialen Kontexten in Deutschland und von internationalen Partnern präsentiert und zugänglich macht. Das Projekt ist an der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelt und wird von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gefördert.