Die Arbeitsbibliothek der Brüder Grimm ist größtenteils an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität überliefert und gehört zu den bedeutendsten Privatbibliotheken aus der Zeit der frühen Germanistik. Besonderen Wert haben die Bücher der berühmten Gelehrten nicht zuletzt wegen der enthaltenen Arbeitsspuren wie Notizen, eingelegten Zetteln und Anstreichungen.
Ein Digitalisierungsprojekt, in dem die Perspektiven von Technologie, Literaturwissenschaft und bibliothekarischem Fachwissen zusammenspielen, stellt sich die Aufgabe, die Bücher mit ihren Nutzungs- und Provenienzspuren digital angemessen zu erschließen. Dazu gehört die Online-Präsentation von Bild und Volltext des Druckes und die Erkennung der handschriftlichen Spuren. Die Bearbeitung erfolgt mit dem methodischen Verfahren der Segmentierung durch das Training Neuronaler Netze. Automatisch unterstützt sollen handschriftliche Artefakte im Drucktext zuverlässig erkannt, nach Kategorien klassifiziert sowie transkribiert werden. Gleichzeitig ist eine automatische Erkennung des Drucktextes vorgesehen. Die Ergebnisse werden philologisch evaluiert und ihre Qualität abgesichert. Außerdem werden die handschriftlichen Spuren Jacob oder Wilhelm Grimm bzw. Dritten zugeordnet.
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