Die FU Berlin bietet in Kooperation mit der Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. ab 25.04.2024 einen Zertifikatskurs zur bibliothekarischen Provenienzforschung an.
Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, möglichst viele Fragen rund um die Herkunft von Bibliotheksbeständen in Deutschland zu beantworten und ggf. eine faire und gerechte Lösung für mögliche Rückgaben finden zu können.
Für den Kurs konnten Kooperationspartner mit ganz unterschiedlichen Sammlungsprofilen gewonnen werden, darunter die Staatsbibliothek zu Berlin, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, die Akademie der Künste und eine Vielzahl weiterer fachkundiger Expert*innen. Ermöglicht wird die Weiterbildung durch die finanzielle Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (Stiftung bürgerlichen Rechts), Magdeburg.
Die Auswertung von Spuren bis hin zur Rekonstruktion der Exemplarbiografie oder einer gesamten Sammlungstektonik – all das ist Aufgabe der bibliothekarischen Provenienzforschung und ihrer spezifischen Methoden. Es gilt Provenienzen zu erforschen, zu erfassen, die dazu notwendigen Kompetenzen in Bibliotheken zu schaffen und somit der „Gemeinsamen Erklärung“ , einer Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz, nachzukommen. Neben NS-verfolgungsbedingt entzogenem Bibliotheksgut geht es im Kurs auch um Bibliotheksgut mit Entziehungskontexten in der SBZ/DDR und mit Bezug auf die Kolonialzeit.
>> mehr: Provenienzforschung • Weiterbildungszentrum • Freie Universität Berlin (fu-berlin.de)