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Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“

Quelle: https://www.ethikrat.org/pressekonferenzen/veroeffentlichung-der-stellungnahme-mensch-und-maschine/

Am 20. März 2023 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat seine Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“, in der er die Auswirkungen digitaler Technologien auf das menschliche Selbstverständnis und Miteinander umfassend untersucht.

KI-Anwendungen können menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen“, betont Julian Nida-Rümelin, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates und stellvertretende Sprecher der zuständigen Arbeitsgruppe. Dieser Schluss ergibt sich in der Stellungnahme aus einer Betrachtung zentraler philosophischer und anthropologischer Begriffe, die für das Verhältnis von Mensch und Maschine bedeutsam sind: Intelligenz, Vernunft, Handlung und Verantwortung.
Für die ethische Bewertung von KI ist das von Bedeutung, denn es genügt nicht, nur die Technologien zu verstehen. Auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik sowie gesellschaftliche Effekte müssen beachtet werden. Deshalb lautet für den Ethikrat die zentrale Schlüsselfrage
für die ethische Beurteilung: Werden menschliche Autorschaft und die Bedingungen für verantwortliches Handeln durch den Einsatz von KI erweitert oder vermindert?
Mit dieser Frage setzt sich der Deutsche Ethikrat in seiner Stellungnahme exemplarisch in vier Anwendungsbereichen auseinander – Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung. Dabei zeigt sich, dass die Beurteilung von KI immer kontext-, anwendungs- und personenspezifisch erfolgen muss. „Wenn menschliche Tätigkeiten an Maschinen delegiert werden, kann dies für verschiedene Personengruppen, Akteure und Betroffene ganz unterschiedliche Auswirkungen haben“, sagt Judith Simon, die Sprecherin der Arbeitsgruppe. „Daher ist es
wichtig, genau hinzuschauen, für wen dies mit erweiterten Handlungsspielräumen verbunden ist und wessen Handlungsmöglichkeiten eher vermindert werden.“

Die komplette Stellungnahme ist unter https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/
Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-mensch-und-maschine.pdf
auf der Website des Deutschen Ethikrates abrufbar.

Helmholtz investiert in innovative Information & Data Science Forschungsprojekte

(nach idw)

Big Data und Künstliche Intelligenz bieten enormes Potenzial für alle gesellschaftlich wichtigen Bereiche, wie die Erforschung des Klimawandels, des Erdsystems und der Gesundheit. Als wichtiger Player im Bereich Information & Data Science finanziert die Helmholtz-Gemeinschaft nun in einer zweiten Runde zukunftsweisende Forschungsprojekte mit knapp 20 Millionen Euro.

„Wir machen in der Gemeinschaft große Anstrengungen, um aus den enormen Datensätzen in allen Forschungsbereichen neues Wissen zu schaffen. Die Auswahl dieser von hochkarätigen Forscherinnen und Forschern geleiteten Vorhaben demonstriert die enorme Leistungsfähigkeit der Helmholtz-Gemeinschaft. Unsere Digitalisierungsstrategie wird hier zügig mit Leben gefüllt“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Mit Informations- und Datenwissenschaften können wir beispielsweise extreme Klimaereignisse simulieren, die Erdbeobachtung optimieren oder Mikroskopie-Techniken grundlegend verbessern“, so Wiestler weiter.

Die vier direkt ausgewählten Forschungsprojekte sind:

  • Artificial Intelligence for Cold Regions (AI-CORE)
  • Uncertainty Quantification – From Data to Reliable Knowledge (UQ)
  • Pilot Lab Exascale Earth System Modelling (PL-EESM)
  • Ptychography 4.0

Die Förderung dieser Projekte ist eine Aktivität des Helmholtz-Inkubators Information & Data Science. In Kombination mit fünf neu gegründeten gemeinschaftsweiten Hochtechnologie-Plattformen bildet sich daraus das Helmholtz Information & Data Science Framework, in das Helmholtz derzeit pro Jahr mehr als 50 Millionen Euro investiert.

Zu den neuen Plattformen zählen die Helmholtz Artifical Intelligence Cooperation Unit (HAICU) und die Helmholtz Information & Data Science Academy (HIDA) mit den Helmholtz Information & Data Science Schools (HIDSS). Weitere Plattformen sind die Helmholtz Federated IT Services (HIFIS), die Helmholtz Imaging Platform (HIP) und die Helmholtz Metadata Collaboration Platform (HMC).

>> mehr: https://www.helmholtz.de/aktuell/presseinformationen/artikel/artikeldetail/helmholtz-investiert-in-innovative-information-data-science-forschungsprojekte/