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MPG: pybliometrics – Eine neue Software zur Forschung mit großen bibliometrischen Datenmengen

(nach idw)

Bibliometrische Datenbanken sammeln Daten über wissenschaftliche Publikationen, womit wissenschaftlicher Output „gemessen“ werden kann. Je größer eine Datenbank, desto mehr wissenschaftliche Aktivität kann erfasst werden – umso schwieriger wird es allerdings, Forschungsdaten zu extrahieren.

Eine der größten bibliometrischen Datenbanken, die vom wissenschaftlichen Fachverlag Elsevier betrieben wird, ist Scopus. Die Software pybliometrics, die von Michael E. Rose, Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit John R. Kitchin (Professor für Chemical Engineering an der Carnegie Mellon University) entwickelt wurde, ermöglicht nun Forschern, diese Datenbank ohne größere Hürden anzuzapfen und Daten automatisiert herunterzuladen.

Die Software ist in der Programmiersprache Python geschrieben, die unter Wissenschaftlern immer mehr an Bedeutung gewinnt. pybliometrics eröffnet Nutzern neue Wege, schneller an von ihnen benötigte große und ständig wachsende Datenmengen heranzukommen.

Gleichzeitig erlaubt pybliometrics eine bessere Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse, da für jeden transparent wird, nach welchen Definitionen Forschungsdaten gezogen wurden. Das erhöht die Replikationsfähigkeit der Forschung, die Markenzeichen guter wissenschaftlicher Praxis ist.

>> mehr: https://www.ip.mpg.de/de/forschung/meldungen-aus-der-forschung/pybliometrics

Blog-Launch: Die großen Probleme der Wissenschaft – Autorenschaft

(nach idw)

Der Wissenschaftsblog “elephantinthelab.org” ging am 10. Juli 2017 online. Auf dem Blog werden wöchentlich relevante wissenschaftspolitische Themen in kurzen Analysen, Gastbeiträgen und Kommentaren behandelt. Ziel der Autoren von elephantinthelab.org ist es, die unausgesprochenen Probleme der Wissenschaft in wechselnden Dossiers zu diskutieren.
Im ersten Monat behandelt der Blog das Thema “Autorenschaft”. Dazu haben die Blogautoren eine Publikationsdatenbank analysiert, um Rückschlüsse auf unterschiedliche disziplinäre Publikationskulturen zu gewinnen. Eines der Ergebnisse ist, dass bei den Artikeln der 20 produktivsten Autoren aus den Disziplinen Physik und Astronomie, die durchschnittliche Anzahl der Autoren pro Artikel bei über 1.200 liegt. Ein solcher Trend zu Hyperautorenschaft ist auch in anderen Disziplinen, beispielsweise der Medizin, erkennbar.

Anders als bei herkömmlichen Blogs, werden auf elephantinthelab.org alle Beiträge mit einem sogenannten Digital Object Identifier (DOI) versehen, der dessen langfristige Archivierung und Unveränderlichkeit garantiert und dessen Zitierbarkeit erleichtert. Zudem wird für jeden Beitrag ein separater Altmetric-Score angezeigt, um deren Relevanz zu kennzeichnen. Mittelfristig soll der Blog eine Mitmach-Plattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden, auf der kurze Beiträge schnell und zitierfähig veröffentlicht werden können.

Unterstützt wird elephantinthelab.org vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG).

siehe auch Berliner Zeitung vom 10.07.17: „Fehler im System – Zitationskartelle sind ein großes Problem“ (Interview mit Martin Schmidt, Mitgründer des Blogs)
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/27941940 ©2017