(nach idw)

Erstmals erforschen Nachfahren der Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und öffentliche Einrichtungen in Deutschland gemeinsam den Verbleib von NS-Raubkunst.

Die Sammlung des Berliner Verlegers, Kunstsammlers und Philantropen Rudolf Mosse (1843–1920) umfasste Tausende Bilder, Skulpturen, kunstgewerbliche Objekte, Bücher und Antiquitäten: Zusammen mit der Erbengemeinschaft des deutsch-jüdischen Verlegers – einem der einflussreichsten Akteure der Berliner Wirtschaft im Kaiserreich und in den Anfängen der Weimarer Republik – erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin nun den Verbleib der von den Nationalsozialisten entzogenen Werke. Die Familie Mosse, Verleger des früheren Berliner Tageblattes – eines linksliberalen Leitmediums –, wurde zur Flucht aus Deutschland gezwungen. Bei der Kooperation handelt es sich um eine in diesem Zusammenhang einzigartige öffentlich-private Partnerschaft. Beteiligt sind auch die Kulturstiftung der Länder, die Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Stiftung Jüdisches Museum Berlin, das Landesarchiv Berlin sowie zahlreiche weitere Institutionen in Deutschland. Das Forschungsprojekt, die „Mosse Art Research Initiative“ (MARI), wird durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg und die Erbengemeinschaft gefördert.