(nach idw)

Mit rund 23 Millionen getrockneten Pflanzen, Pilzen und Algen in über 70 Herbarien verfügt Deutschland über den weltweit drittgrößten Bestand. Das Onlineportal https://herbarium.gbif.de zeigt nun mit einer Million digital vernetzten Belegen, welches Wissen in ihnen schlummert. Die Schätze von 22 bedeutenden deutschen Herbarien können hier erstmals als Gesamtschau eingesehen werden. Kuratiert wird das Virtuelle Herbarium Deutschland vom Botanischen Garten Berlin der Freien Universität Berlin, der gemeinsam mit der internationalen Open Data-Plattform Global Biodiversity Information Facility (GBIF) auch die Software hinter dem Portal entwickelt hat.

Auf www.herbarium.gbif.de können Botanik-Interessierte neben den hochaufgelösten Fotografien von 300.000 historischen Belegen – unter ihnen Originalbelege von Alexander von Humboldt oder Carl Ludwig Willdenow – auch die genauen Fundorte auf einer digitalen Weltkarte entdecken. Das Portal bietet Hobby-Botanikerinnen und Pflanzenliebhabern ebenso wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erstmals einen anschaulichen Schnelleinstieg in die digitalisierten Belege der deutschen Herbarien. Neben seltenen Typus-Exemplaren (erstmalig botanisch beschriebene Arten) finden sich auch Belege zu Pflanzen, die heute gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind: so eine Form des Königsfarns (Osmunda regalis f. crispa Willd), die Humboldt in der Nähe des Humboldt-Schlösschens in Berlin gesammelt hat. Das Virtuelle Herbarium Deutschland präsentiert bisher über zwanzig Sammlungen von Universitäten, Museen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen – zu den teilnehmenden Partnern gehören unter anderem das Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/Main und das Herbarium Haussknecht der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

s.a. Pressefotos | Botanischer Garten Berlin